Zwei Eltmanner Legenden freuen sich auf die Zeit mit der Familie

Nach knapp tausend Spielen wollen Richter und Nowak nun einen Schritt kürzer treten

Selbst die unglaublichsten Statistiken und Zahlen reichen nicht aus, um die einmalige Karriere von Christian Nowak und Sebastian Richter zu beschreiben. Knapp tausend Spiele in der Ersten und Zweiten Volleyball Bundesliga, sechs Meistertitel in der Zweiten Volleyball Bundesliga und fast siebzig Jahre Volleyballerfahrung haben die beiden gemeinsam vorzuweisen. Noch viel erstaunlicher und bedeutender sind jedoch die Dinge, die keine der Statistiken wiedergeben kann und welche weder in Titeln noch in Pokalen aufgewogen werden können. Auch wenn der sportliche Erfolg stets eine hohe Bedeutung für die beiden Volleyballer hatte, sind sich die beiden sympathischen Familienväter in einer Sache sofort einig. „Die vielen Bekanntschaften und Freundschaften, die aus den vergangenen Jahren hervorgegangen sind, stehen über allem und ich glaube ich spreche auch für Chris, wenn ich sage, dass es besonders die vielen großartigen Menschen waren, die diese Reise zu etwas ganz Besonderem gemacht haben und am Schluss auch der Grund dafür waren, dass wir nicht schon vor ein paar Jahren die Schuhe an den Nagel gehängt haben.“, so Richter zu Beginn des Interviews.

Richter begann seine Volleyballkarriere beim SC Ransbach-Baunach und gelang über die Volleyballinternate in Frankfurt und Berlin nur wenig später nach Unterhaching. Nach einem Zwischenstopp in Bühl ging es dann zunächst zum VC Franken, der neuen Heimat des humorvollen Westerwälders. Nach ein paar sportlichen Schwierigkeiten lernte Richter dann unter dem Motto „Pech im Spiel, Glück in der Liebe“ seine heutige Frau Diana kennen. Nachdem es dann auch sportlich wieder bergauf ging und Richter ab sofort für den VC Eltmann auf Punktejagd ging, durfte sich der damalige Kapitän der Eltmanner dann auch über die Geburt seiner Töchter freuen, die schnell dafür sorgen sollten, dass er nun nicht nur auf dem Spielfeld, sondern auch zu Hause vor neue Aufgaben gestellt wurde. „Wenn man das so hört, ist das natürlich schon eine tolle Geschichte und unglaublich, wie der Volleyball mein Leben beeinflusst hat. Wäre ich nicht nach Eltmann gekommen, würde mein Leben heute bestimmt ganz anders aussehen und ich bin so froh, dass ich mich damals dafür entschieden habe. Ohne Diana hätte ich in den letzten Jahren nicht mehr die Möglichkeit gehabt, auf diesem Niveau Volleyball zu spielen und ich kann mich nicht oft genug dafür bedanken, dass sie mir das Ganze ermöglicht hat, auch wenn es bestimmt nicht immer einfach für sie und die Familie war.“, weiß Richter, bei wem er sich zu bedanken hat.

Auch Christian Nowak kann seinem Freund und Mannschaftskollegen nur nickend zustimmen. „Da gibt es eigentlich nicht viel hinzuzufügen. Wenn ich mir überlege, wie viel Energie und Nerven Barbara in den letzten Jahren geopfert hat, damit ich meinem Hobby nachgehen kann, kann ich mich Basti nur anschließen und von ganzem Herzen bei ihr und den Kids bedanken. Auch wenn Bärbel und die Kinder mich gerne zu den Spielen begleitet haben und in der Halle angefeuert haben, ist das alles andere als selbstverständlich und ich kann nur meinen Hut vor der Familie ziehen. Besonders nach dem Schicksalsschlag im letzten Jahr haben wir dann natürlich überlegt, ob und wie das mit dem Volleyball weitergehen soll. Da wir aber wissen, wie sehr Filo es geliebt hat, mich in die Halle zu begleiten und Teil des Teams zu sein, haben wir uns dazu entschieden, die Saison insbesondere für ihn zu Ende zu spielen.“, findet Nowak emotionale und herzergreifende Worte.

Ähnlich wie für Richter begann die Reise von Nowak nicht direkt in Eltmann, sondern in Bielefeld, wo ihn sein Bruder vom Volleyball begeistern konnte. Über das Volleyballinternat Frankfurt, den VC Bottrop und schließlich Freiburg, ging es dann auch für den Mittelblocker ab nach Eltmann. Dort stellte er sein Talent zunächst in der Ersten Volleyball Bundesliga unter Beweis und konnte sich durch den vierten Platz in der Liga sogar für den Europapokal qualifizieren. Nach ein paar Jahren in der Regionalliga, gelang nur wenig später der Wiederaufstieg in die Zweite Volleyball Bundesliga und der Gewinn zweier Titel mit seinem Freund Sebastian. „Du hättest natürlich auch einen oder zwei Titel mehr haben können, wenn du nicht nach Schwaig gewechselt wärst.“, scherzt Richter an dieser Stelle süffisant und kann sich ein lautes Lachen nicht verkneifen.

So ganz soll es das mit dem Volleyball aber noch nicht gewesen sein und so werden die beiden Sportsfreunde ab der nächsten Saison für die Bundesligareserve des VC Eltmann auf Punktejagd gehen. Während Chris Nowak dabei das Traineramt übernimmt und vermehrt von der Seitenlinie Einfluss nehmen will, möchte Richter dem Verein dabei helfen, junge Talente an die Bundesligamannschaft heranzuführen und diese durch seine Erfahrung und sportliche Klasse auf dem Spielfeld unterstützen. Um den beiden Vereinsikonen einen würdigen Abschied zu ermöglichen, sollen die beiden Eltmanner Ehrenmitglieder noch vor dem Start der kommenden Saison lautstark und gebührend verabschiedet werden. Im Rahmen eines All-Star Games treffen Nowak und Richter dann mit ihren gemeinsamen Freunden auf die  Bundesligamannschaft der CERATONIA Volleys. Hierbei soll natürlich der Spaß im Vordergrund stehen und die beiden freuen sich schon auf das Wiedersehen mit zahlreichen Weggefährten, die am 30. August hoffentlich den Weg in die Georg-Schäfer-Halle finden, um dort mit ihren Freunden auf eine ereignisreiche Volleyballkarriere anzustoßen und den Abend mit ein paar lustigen Anekdoten ausklingen zu lassen. „Ich möchte nicht zu viel versprechen, aber es wird sich auf jeden Fall lohnen und ihr werdet überrascht sein, wen wir alles für unser All-Star Team gewinnen konnten.“, rühren die beiden sympathischen Eltmanner zum Ende des Interviews nochmal die Werbetrommel.