Christian Nowak und Sebastian Richter feiern ein Volleyballwochenende der Extraklasse
Das vergangene Wochenende stand in Eltmann ganz im Zeichen des Volleyballs. Dabei wurde das offizielle Vorbereitungsturnier der Bundesligamannschaft jedoch eher zur Nebensache und das „Match of the Legends“, das eigens zu Ehren der Vereinsikonen Sebastian Richter und Christian Nowak ins Leben gerufen wurde, rückte in den Vordergrund.
Um die zwei VCE-Legenden gebührend zu verabschieden und zu ehren, versammelten sich neben ehemaligen Eltmanner Bundesligastars auch zahlreiche namhafte Größen des nationalen und internationalen Volleyballsports in der Georg-Schäfer-Halle. Angetrieben von dem Gedanken, ehemalige Zimmerkammeraden, Mitspieler oder auch langjährigen Rivalen endlich wiederzusehen, wurden dabei keine Kosten und Mühen gescheut, teure Hotels angemietet und natürlich auch die Casa Nowak für mehrere Tage in Beschlag genommen, um gemeinsam ein wundervolles Wochenende zu verbringen.
Kurz nachdem das Spiel zwischen den CERATONIA Volleys Eltmann und dem SV Schwaig zu Ende gegangen war, trauten einige der zahlreichen Volleyballfans in der Georg- Schäfer-Halle wohl kaum ihren Augen. Während die beiden Bundesligamannschaften das Feld räumten, versammelte sich langsam aber sicher eine Gruppe älterer, sehr großer Männer am Rande des Spielfelds. Neben den bereits angesprochenen Eigenschaften einte diese Horde vor allem die einheitliche Kleidung: rote VCE-Trikots aus den verschiedensten Epochen der Vereinsgeschichte. Schnell dürfte den Fans klar geworden sein, dass es sich hierbei wohl um die Akteure des groß angekündigten „Match of the Legends“ handeln muss und die Veranstalter während ihren Ankündigungen keineswegs übertrieben hatten.
Von Nationalspielern wie Christian Pampel (212 Länderspiele, Deutscher und Italienischer Meister) über Heriberto Quero (64 Länderspiele für Venezuela, Champions- League-Topscorer) bis hin zu Lukas Bauer und Armin Dewes – die Liste der Namen las sich wie ein „Who is Who“ des internationalen Volleyballs. Ergänzt wurde das Line-up von ehemaligen Eltmann-Stars wie Andras Geiger, Michal Peciakowski, Johann Löwen, Sven Glinker sowie von langjährigen Mannschaftskollegen aus vergangenen Bundesligazeiten, die wie Florian Tafelmayer sogar noch heute ihre Volleyballschuhe schnüren und in der Zweiten Volleyball Bundesliga auf Punktejagd gehen.
Bevor es endlich losgehen konnte, wurden die fanatischen Zuschauer dann zunächst noch Zeuge der wohl längsten Aufwärmphase der Volleyballgeschichte, die altersgemäß hauptsächlich aus verschiedensten Dehnübungen, Schmerzmittelmissbrauch und dem Austausch verschiedener Volleyballanekdoten bestand. Als sich beide Mannschaften dann auch am Netz versuchten und ihre immer noch teils spektakulären Angriffsfähigkeiten unter Beweis stellten, wurde alle Beteiligten jedoch schnell klar, dass sie sich nicht nur auf einen amüsanten und emotionalen, sondern auch hochklassigen und spektakulären Volleyballabend freuen dürfen.
Nachdem anschließend gemäß dem FIVB-Regelwerk mithilfe des offiziellen „Tip-Top“-Verfahrens zwei gleichstarke Mannschaften gewählt wurden (der Letzt gewählte möchte aus privaten Gründen nicht genannt werden), konnte es dann auch endlich losgehen. Im Modus „Best of Five – Best of Friends“ forderte das junge und spritzige Team Richter das eher routinierte und erfahrene Team Nowak. Nicht etwa aufgrund der aktuellen körperlichen Verfassung oder dem Verletzungsrisiko, sondern einzig und allein wegen der extrem langen Ballwechsel, einigte man sich vor Spielbeginn einheitlich auf eine Verkürzung der Sätze. „Als ich gehört habe, wir spielen nur bis 15, dachte ich, es holt gleich jemand die weißen Bälle raus und wir können nur bei eigenem Aufschlag punkten.“, schmunzelt Chris Nowak in Anlehnung an die veraltete Zählweise, mit der er uns ein Großteil seiner Freunde im wahrsten Sinne des Wortes groß geworden sind. Auch wenn der Ausgang der Partie an einem solchen Abend zur absoluten Nebensache wurde, merkte man beiden Teams den absoluten Siegeswillen an, der sie schon während ihrer aktiven Zeit zu manch großen Erfolg geführt hatte. In einer umkämpften, spannenden und zum größten Teil hochklassigen Partie behielt Team Nowak das bessere Ende für sich und durfte sich über ein glücklichen 3:1-Erfolg freuen.
„Das hat einfach unfassbar viel Spaß gemacht und am Ende ist es auch egal, wer das Spiel gewinnt. Ich freue mich einfach nur, dass wir nochmal vor einer solchen Kulisse zusammen unserer großen Leidenschaft nachgehen durften und kann es kaum erwarten nun zum gemütlichen Teil des Abends überzugehen.“, so Sebastian Richter, der trotz der knappen Niederlage allen Grund zur Freude hatte. „Man muss sich einfach mal vorstellen, wie viele Leute hier samt Familie den ganzen Weg auf sich genommen haben, um mit uns ein schönes Wochenende zu verbringen. Das ist einfach irre und auch wenn ich manche Trainingseinheiten oder Auswärtsfahrten lieber ausgelassen hätte, zeigt sich an einem solchen Tag mal wieder, dass es sich rentiert hat und man durch den Sport echte Freunde fürs Leben gefunden hat.“, so der emotionale Richter weiter.
Während sich ein Teil der Truppe nach dem ein oder anderen Kaltgetränk und leckeren Köstlichkeiten vom Grill dann in den Eltmanner Nachthimmel verabschiedete, machte sich der harte Kern jedoch wie zu guten alten Zeiten nochmal auf den Weg in das berühmt-berüchtigte Eltmanner Nachtleben, um gebührend auf einen unvergesslichen und vor allem verletzungsfreien Abend anzustoßen. Wie dieses Abenteuer endete und wie es den Beteiligten am nächsten Tag ergangen sein mag, konnten wir bis zum Redaktionsschluss leider noch nicht herausfinden. Wie Augenzeugen jedoch berichteten, waren sich Organisatoren und Spieler einig, dass dies keinesfalls das letzte Wiedersehen dieser Art gewesen sein dürfte und es nur noch darum ginge, wo das nächste „Match of Legends“ stattfinden soll.