(Fast) historisches Wochenende für die CERATONIA Volleys

Eltmann zeigt Charakter und bleibt am Bodensee ohne Satzverlust

Historisches Wochenende – oder doch nicht?

Nachdem die CERATONIA Volleys die letzten beiden Duelle in der Zweiten Volleyball Bundesliga nicht für sich entscheiden konnten, meldete sich das Team von Trainer Rakic am vergangenen Wochenende eindrucksvoll zurück. Ohne Punkt- und Satzverlust besiegte man sowohl den TSV Mimmenhausen als auch die YoungStars aus Friedrichshafen und durfte sich nach einem anstrengenden Ausflug an den Bodensee über ein historisches Wochenende freuen.

„Ich kann mich nicht erinnern, wann wir das letzte Mal gegen Mimmenhausen gewonnen haben und ob das überhaupt schon einmal passiert ist. Ich bin mir aber ziemlich sicher, dass wir es noch nie geschafft haben, beide Spiele mit 3:0 für uns zu entscheiden und mit der maximalen Punkteausbeute nach Eltmann zurückzukehren.“, freut sich Kapitän Engel über den Erfolg seiner Mannschaft ohne dabei zu wissen, dass diese Aussage nicht ganz richtig ist. Wie die Redaktion nach stundenlanger Recherche nämlich herausfinden konnte, gelang den Unterfranken dieses Kunststück bereits im Oktober der Saison 2018/2019, die man am Ende übrigens als Meister abschließen konnte.

Auftakt nach Maß gegen Angstgegner Mimmenhausen

Im ersten Match des Wochenendes wartete mit dem TSV Mimmenhausen ein wahrer Angstgegner auf die CERATONIA Volleys. Während man im letzten Jahr zumindest noch einen Punkt aus Salem entführen konnte, gab es in der Saison 2023/24 überhaupt nichts zu holen und man unterlag am Ende klar mit 1:3. Am vergangenen Samstag war von Angst jedoch nichts zu spüren und das Team von Trainer Rakic wirkte von Beginn an fest entschlossen. Zudem kehrte mit Alex Duncan-Thibault der etatmäßige Diagonalangreifer ins Team zurück, sodass die Unterfranken personell wieder aus dem Vollen schöpfen konnten. Voller Selbstvertrauen starteten die Unterfranken dann auch in die Partie, sodass man sich schnell absetzen konnte, den Vorsprung Punkt für Punkt ausbauen konnte und den ersten Satz am Schluss souverän mit 25:18 für sich entscheiden konnte. Auch im zweiten Satz konnte man den Gegner durch eine starke Blockleistung, ein variables Angriffsspiel und hohen Aufschlagdruck auf Distanz halten und diesen ohne Mühe mit 25:16 für sich entscheiden. „Das war die bisher beste Saisonleistung von uns. Das war jetzt nicht sonderlich spektakulär und wir haben uns einfach auf die Basics konzentriert. Wenn jeder seine Leistung abruft und sich auf das Wesentliche konzentriert, reicht das oft schon aus, um unser Spiel auf ein anderes Level zu heben.“, so Coach Rakic nach dem Spiel. Auch wenn man im dritten Satz einen Rückstand aufholen musste und am Ende mal wieder einige Chancen ungenutzt ließ, durfte man sich nach etwas mehr als einer Stunde über den zweiten Saisonsieg der Saison freuen und sich von den mitgereisten Fans ordentlich feiern lassen.

Konzentrierte Leistung gegen talentierte YoungStars

Nach einer Nacht im Hotel und der wohl längsten Kniffelrunde der Geschichte wartete am Sonntag dann die Bundesligareserve vom VFB Friedrichshafen auf die Volleyballer aus Eltmann. Nach dem Erfolg vom Vortag gönnte Coach Rakic einigen seiner Spieler die verdiente Erholung und rotierte mächtig durch. So rückten mit Simunic, Engel, Färber und Werner gleich vier Spieler in die Startformation, wo sie von Beginn an ihr Können unter Beweis stellen durften. Taktisch perfekt eingestellt von Chefscout Thomas Wüstner wirkte es beinahe so, als könne man die Spielzüge der Häfler vorhersehen, sodass man fast immer die perfekte Antwort auf die Bemühungen der Gegner parat hatte und besonders in der Transition zu überzeugen wusste. „Thomas hat uns am Donnerstag perfekt auf den Gegner eingestellt und durch seine akribische Vorbereitung dafür gesorgt, dass wir perfekt vorbereitet waren. Auch wenn am Anfang noch einige Leute über unseren neuen TV gelacht haben, sieht man in solchen Spielen einfach, dass sich ein professionelles Scouting gerade an einem so anstrengenden Doppelspieltag durchaus lohnt und zum Erfolg der Mannschaft beiträgt.“, findet Jason Lieb lobende Worte für Scout Wüstner. Ebenso hervorzuheben ist laut Trainer Rakic zudem die Leistung von Jannik Färber, der gegen
Friedrichshafen das erste Mal von Beginn an auf dem Feld stand und mit einer sehr guten Leistung überzeugte. Neben druckvollen Aufschlägen sorgte der sympathische Wiesbadener auch im Block und Angriff immer wieder für Entlastung und hatte somit enormen Anteil am Erfolg seines Teams. Die YoungStars aus Friedrichshafen konnten zwar in allen drei Sätzen über weite Strecken mit den CERATONIA Volleys mithalten, verloren in den entscheidenden Situationen aber ein ums andere Mal die Nerven, trafen die falschen Entscheidungen und mussten am Ende wohl auch ihrer Unerfahrenheit Tribut zollen. „Das ist unglaublich, wie gut die Jungs schon sind. Die haben teilweise einfach über meinen Block geschlagen, sind taktisch und technisch perfekt ausgebildet und haben sichtlich Spaß am Volleyball. Ich bin gespannt, wo die Reise hier noch hingeht und bin mir sicher, dass wir den ein oder anderen Spieler in ein paar Jahren auch in der Nationalmannschaft sehen werden.“, so Kapitän Engel, der im Block zwar das ein oder andere Mal das Nachsehen hatte, sich am Ende aber dennoch über drei Punkte freuen durfte.

Vorbereitungen auf Leipzig laufen bereits auf Hochtouren

Viel Zeit, um sich über die sechs Punkte vom Wochenende zu freuen, dürfte man in Eltmann jedoch nicht haben. Am kommenden Samstag wartet in der heimischen Georg-Schäfer-Halle dann nämlich schon das nächste Schwergewicht der Zweiten Volleyball Bundesliga und die CERATONIA Volleys empafangen die Sachsen aus Leipzig. Das Team, das sich nach der vergangenen Saison eigentlich im Umbruch befindet, konnte am Sonntag ebenfalls ein sportliches Ausrufezeichen setzen und besiegte den Vizemeister aus Kriftel mit 3:2 im Tie-Break. In Eltmann sollte man somit gewarnt sein und nichts dem Zufall überlassen, wenn man an den Erfolgen vom Wochenende anknüpfen und die nächsten Punkte einsammeln möchte. „Wir dürfen uns jetzt nicht auf den zwei Siegen ausruhen und müssen direkt da weitermachen, wo wir gegen Friedrichshafen aufgehört haben. Ab Dienstag heißt es wieder „Vollgas“ im Training und ich freue mich schon darauf, die Jungs wieder schwitzen zu sehen.“, schmunzelt Coach Rakic, will jedoch nicht verraten, mit welchen Übungen er seine Spieler dieses Mal ärgern möchte.