Eltmanns Volleyballer nutzen ihre Chancen nicht

CERATONIA Volleys verpassen gleich mehrere Möglichkeiten und verlieren verdient gegen starke Grafinger

Ernüchterung in Eltmann

Nach einem verheißungsvollen Saisonauftakt mussten Eltmanns Volleyballer am vergangenen Samstag den ersten Nackenschlag der noch jungen Saison hinnehmen. Beim Angstgegner aus Grafing kamen die CERATONIA Volleys nach mehreren vergebenen Möglichkeiten nicht über ein 1:3 hinaus und stehen somit trotz einer phasenweise ambitionierten Leistung mit leeren Händen da. „Grafing war der erwartet schwere Gegner und hat uns das Leben nicht gerade leicht gemacht. Trotzdem sind wir am Ende auch einfach selbst schuld und müssen uns an die eigene Nase fassen. Gerade im dritten Satz hatten wir mehrmals die Möglichkeit, das Momentum auf unsere Seite zu lenken und haben die Chancen einfach nicht konsequent genug genutzt. Somit geht der Sieg natürlich absolut in Ordnung, auch wenn wir uns im Nachhinein ärgern müssen, nicht mal einen Punkt mit nach Hause nehmen zu können.“, so Kapitän Engel kurz nach dem Spiel.

Viel Verantwortung für Eltmanns Neuzugang Duncan-Thibault 

Blickt man auf die Statistiken von Scout Thomas Wüstner wird schnell klar, dass der Erfolg der CERATONIA Volleys in dieser Saison stark von der Leistung des kanadischen Diagonalangreifers abhängen wird. Mit sage und schreibe 57 Angriffen in vier Sätzen lief ein Großteil der Eltmanner Angriffsbemühungen über den Neuzugang, der zu Beginn der Saison gemeinsam mit Coach Vladimir Rakic und Außenangreifer Robin Stolle aus Bühl nach Eltmann gewechselt war. Auch wenn es das eine oder andere mal ziemlich heftig im Feld der Grafinger einschlug, waren gewisse Abstimmungsschwierigkeiten für Trainer Rakic deutlich erkennbar. „Alex konnte unter der Woche nicht wie gewohnt trainieren, da er beruflich unterwegs war. Wenn man dann überlegt, dass es erst das zweite Pflichtspiel mit unseren Zuspielern war, ist es nicht gerade überraschend, dass die Abläufe und der Rhythmus noch nicht zu hundert Prozent passen. Wir müssen jetzt im Training weiter daran arbeiten und ich bin mir sicher, dass uns das im weiteren Laufe der Saison immer besser gelingen wird.“, zeigt sich Rakic optimistisch und kann die Leistung seines Schützlings sehr gut einschätzen. Dass es für Eltmanns Volleyballer schlussendlich nicht einmal für ein Pünktchen genügen sollte, lag aber keinesfalls alleine an der Angriffsquote des sympathischen Neuzugangs, sondern vor allem an der mangelnden Durchschlagskraft seiner Mannschaftskollegen und einem Team aus Grafing, dass in den entscheidenden Momenten einfach cleverer und abgezockter agierte.

Nur wenig Durchschlagskraft über Außen 

Auch wenn sich viele Dinge am Wochenende nicht durch blanke Zahlen erklären lassen, spricht die Zahl „Sieben“ eine deutliche Sprache. Genau sieben Punkte waren es nämlich, die Eltmanns Außenangreifer Engel, Stolle und Stanic gemeinsam über vier Sätze sammeln konnten. Dass dies nicht nur an den Angreifern selbst, sondern auch am cleveren Grafinger Block und der teilweise spektakulären Abwehr- und Sicherungsaktionen der Hausherren lag, gehört hierbei zwar auch zur Wahrheit, kann die schwache Quote aber auch nur zum Teil entschuldigen. „Wenn die Zahl so stimmt, ist das natürlich schon ziemlich schwach. Unglaublich, dass wir trotzdem die Chance hatten, das Spiel zu gewinnen oder uns zumindest in den Tie-Break zu kämpfen. Wenn man das Ganze also positiv sehen möchte, haben wir noch sehr viel Steigerungspotential und ich gehe davon aus, dass wir uns im weiteren Verlauf der Saison noch enorm steigern werden.“, bleibt Zuspieler Jason Lieb zuversichtlich. Der selbstkritische und junge Zuspieler der Eltmanner macht dabei auch kein Geheimnis daraus, dass auch er noch viel Luft nach oben hat und bei weitem nicht alles so gelaufen ist, wie er sich das gerne vorgestellt hätte. „Am Ende muss ich natürlich auch darauf achten, die Bälle etwas cleverer zu verteilen und meine Angreifer besser in Szene zu setzen. Auch die Pässe auf nach außen waren noch nicht optimal und ich weiß, dass ich das besser kann.“, so der gebürtige Unterfranke weiter.

Zu viele Fehler und zu viele Chancen

Wie bereits erwähnt, dürfte man sich in Eltmann besonders über die zahlreichen Satzbälle ärgern, die man im dritten Satz ungenutzt ließ und sich für eine engagierte Aufholjagd nicht belohnen konnte. Auch wenn diese ungenutzten Chancen den ein oder anderen Eltmanner sicherlich eine schlaflose Nacht bereitet haben dürfte, lässt sich die Niederlage nicht alleine darauf schieben. Gerade zu Satzbeginn taten sich die Unterfranken immer wieder schwer und brachten die Grafinger durch eine hohe Fehlerquote immer besser ins Spiel. Den daraus resultierenden Rückstand konnte man zwar immer wieder aufholen und sich somit zurück in die Partie kämpfen, schaffte es aber zu selten, das Niveau über einen ganzen Abschnitt zu halten und machte sich das Leben somit selbst schwerer als notwendig. Bot sich dann mal wieder die Chance, den Vorsprung auszubauen oder den Sack gar zuzumachen, schlich sich wieder ein vermeidbarer Fehler ein und der Gegner zurück ins Spiel gebracht. „Ich weiß gar nicht, wo ich anfangen soll., aber da war heute echt alles dabei. Feldzuspiele über das Netz, blockfreie Angriffe ins Aus, Netzberührungen und natürlich auch viel zu viele Aufschlagfehler. So machst du einen starken Gegner eben noch stärker und brauchst dich am Ende auch nicht wundern, wenn du bei einem sehr jungen aber dennoch gut eingespielten Team mit 1:3 unter die Räder kommst. Da war viel mehr drin, aber alles in allem ist das eine verdiente Niederlage, die wir uns selbst zuzuschreiben haben.“, fasst Mittelblocker Melf Urban die Partie kurz und knapp zusammen.

Mit Selbstvertrauen und Optimismus in die neue Trainingswoche

In Eltmann möchte man die ärgerliche Niederlage dennoch nicht unnötig überbewerten und will mit Selbvertrauen und Optimismus in die neue Trainingswoche starten.Wie das Spiel gegen Grafing eindrucksvoll gezeigt hat, hat man den weiteren Verlauf der Saison selbst in der Hand und muss sich gerade zuhause vor niemandem verstecken. „Die Niederlage so früh in der Saison ist jetzt kein Beinbruch und kommt vermutlich zum genau richtigen Moment. Wir wissen jetzt ungefähr, wo wir stehen und können in Topform sicherlich jeden Gegner schlagen. Wir haben aber auch gesehen, dass 90% oder weniger eben nicht reichen und wir in jedem Spiel an unser Limit gehen müssen, wenn wir uns am Ende für die Playoffs qualifizieren möchten. In der Trainingswoche gilt es nun, die Schwächen abzustellen, an der Kommunikation zu arbeiten und sich noch besser gemeinsam einzuspielen. Wenn uns das gelingt, bin ich guter Dinge, dass wir gegen Karlsruhe nicht wieder ohne Punkte dastehen werden.“, blickt Manager Reschke voller Zuversicht auf die kommenden Herausforderungen.