Eltmanns Negativserie geht weiter

CERATONIA Volleys verlieren auch gegen Mimmenhausen

Nach der bitteren Klatsche in Mühldorf hatte sich der VC Eltmann eigentlich viel vorgenommen und auf Wiedergutmachung gehofft. Gegen den Tabellenvorletzten aus Mimmenhausen sollte vor eigenem Publikum die Wende eingeleitet werden und der Druck auf die Teams in der oberen Tabellenregion nochmal erhöht werden. Wie so oft kam es am Samstag dann jedoch ganz anders und die Verzweiflung stand Spielern, Trainern und Verantwortlichen nach dem Abpfiff förmlich ins Gesicht geschrieben. „Ich weiß auch nicht mehr so recht, was wir noch machen sollen. Da ist einfach der Wurm drin und langsam weiß ich auch nicht mehr weiter. Wir nehmen uns jede Woche vor, im Training mehr Gas zu geben und uns jetzt in den letzten Wochen nochmal so richtig zu motivieren, um dann am Ende doch wieder zu acht oder so in der Halle zu stehen.“, wirkt Kapitän Johannes Engeln sichtlich verzweifelt.

Im Vergleich zur herben Niederlage der Eltmanner Volleyballer gegen Mühldorf reagierte Trainer Marco Donat gleich auf mehreren Positionen. So startete Melf Urban auf der Diagonalposition, Chris Nowak rückte dafür in der Mitte nach und Ben Bierwisch rutschte wieder auf die Position des Außenangreifers. Zudem ersetzte der wieder genesene Jason Lieb den Kroaten Bruno Simunic im Zuspiel und Tobias Werner startete als Libero. Diese zahlreichen Wechsel, mit denen Donat für mehr Durchschlagkraft im Angriff sorgen wollte, gingen in den ersten beiden Sätzen jedoch erstmal gewaltig nach hinten los. Auch wenn die einzelnen Spieler alles versuchten und Melf Urban durchaus zeigen konnte, dass er eine ernsthafte Alternative auf der Diagonalposition sein kann, entwickelte sich ein sehr zerfahrenes Spiel, in dem Eltmann es einfach nicht schaffte, in einen Rhythmus zu kommen und Mimmenhausen so ausreichend unter Druck zu setzen. Nach 25 Minuten beendete Schiedsrichter Peter Vari dann auch schon den ersten Satz, den sich die Gäste vom Bodensee letztendlich verdient mit 25:22 sichern konnten. Der zweite Satz startete dann so, wie der erste Abschnitt endete. Viele Fehler, Abstimmungsschwierigkeiten und oftmals dann auch noch das fehlende Glück sorgten dafür, dass der TSV sich schnell mit 6:3 absetzen konnte. Nach der Auszeit kehrte dann etwas Stabilität in das Spiel der Eltmanner zurück und auch die Einwechslungen von Sebastian Richter, Bruno Simunic und Joshua Krzikalla zeigten die erhoffte Wirkung, sodass man sich nochmal herankämpfen konnte und in der Crunchtime sogar gleichziehen konnte. „Wenn du dann kein Glück hast, kommt halt auch noch Pech dazu.“, so Mittelblocker Gavra Meduric, der damit sicherlich den unglücklichen Netzroller meinen dürfte, der am Ende für den zweiten Satzgewinn des TSV Mimmenhausen sorgte und für lange Gesichter auf Seiten der Eltmanner sorgte.

Nach der zehnminütigen Pause präsentierten sich die CERATONIA Volleys dann endlich von Beginn an in einer besseren Form und schafften es immer wieder, die Gäste zu Fehlern zu zwingen und den Druck konstant aufrechtzuerhalten. Gleichzeitig gelang es, die Fehlerquote im Aufschlag zu reduzieren und somit die Annahmespieler immer wieder vor schwierige Situationen zu stellen. Sollte es dann beim ersten Angriff nicht funktionieren, konnte man im Anschluss mehrere Bälle abwehren und die Chance auf den Punktgewinn nutzen. All diese Dinge, die auf den ersten Blick so einfach und selbstverständlich wirken, reichten dann im dritten Satz auch aus, um diesen mit 25:22 für sich zu entscheiden und die Hoffnung auf ein Comeback aufrecht zu erhalten.

Wie so oft in dieser Saison wehrte diese Hoffnung dann aber nur sehr kurz und Eltmann verfiel im vierten Satz mal wieder in alt bekannte Muster zurück. All die Dinge, die im dritten Satz noch gut funktionierten, klappten auf einmal nicht mehr und so zog Mimmenhausen das Tempo an, kämpfte nochmal um jeden Ball und brach die Gegenwehr der Gastgeber spätestens zur Mitte des letzten Spielabschnitts. Nach der zweiten Auszeit wollte den Unterfranken einfach nichts mehr gelingen und so brach das Team um Trainer Donat wie schon so oft in den letzten Wochen förmlich zusammen. „Das hat nichts mit fehlender Motivation zu tun. Jeder, der hier auf dem Spielfeld steht, will natürlich auch gewinnen. Wir investieren doch nicht so viel Zeit und Energie, um dann am Ende schlecht zu spielen und zu verlieren. Die Gründe sind so vielseitig und ich weiß auch nicht mehr so recht, was wir gerade machen sollen. Wenn wir mal wieder ein knappes Spiel gewinnen würden, oder ein anderes Erfolgserlebnis feiern könnten, würde der Trend bestimmt wieder nach oben zeigen. Das müssen wir uns jetzt aber erst wieder erkämpfen und das wird ganz sicher nicht schön oder einfach.“, so Libero Tobias Werner.

Die nächste Chance, um wieder auf die Beine zu kommen, bietet sich für Eltmanns Volleyballer dann nach einer spielfreien Woche bereits in Leipzig. Mit einem trainingsfreien Tag am Dienstag hofft man in Eltmann darauf, die Köpfe wieder etwas freizubekommen und sich neu sortieren zu können. „Vielleicht hilft Karneval ja auch ein bisschen dabei, sich etwas abzulenken und etwas andere Gedanken zu fassen. Wir brauchen jetzt ein paar neue Akzente und müssen irgendwie aus diesem Hamsterrad raus.“, so Libero Maximilian Kolbe, der zum Ende des Interviews noch eine Nachricht eines unbekannten Senders zitiert, der an dieser Stelle aus Datenschutzgründen nicht genannt werden soll. „Da muss man gemeinsam durch. Das Leben und auch der Sport sind kein Wunschkonzert, wird schon wieder“.