CERATONIA Volleys setzen Siegesserie gegen Leipzig fort
Durch einen verdienten 3:1-Erfolg über Leipzig haben die CERATONIA Volleys Eltmann ihre beeindruckende Siegesserie ausgebaut und am vergangenen Samstag den dritten Erfolg in Folge gefeiert. Nachdem man im ersten Satz erneut einen deutlichen Vorsprung leichtfertig aus der Hand gegeben hatte, zeigte die Mannschaft anschließend eine kämpferisch starke Leistung und bewies große Moral.
Auch wenn noch nicht alles rund läuft und weiterhin viel Luft nach oben bleibt, ist die Freude über den Sieg riesig und die Erleichterung deutlich zu spüren.„Keine Ahnung, warum wir es nicht schaffen, den Sack einfach mal zuzumachen und den Gegner immer wieder zurück ins Spiel bringen. Es wirkt so, als hätte der dritte Satz gegen Grafing für eine mentale Blockade gesorgt, die wir jetzt schnellstmöglich lösen müssen. Trotz des Satzverlustes bin ich aber wieder einmal sehr stolz auf das gesamte Team und freue mich schon auf das Duell mit dem Meister aus Gotha.“, so Trainer Rakic kurz nach Spielende.
Eltmann schenkt Leipzig den ersten Satz
Wie zuvor von Rakic angesprochen, hätten Eltmanns Volleyballer auch den ersten Satz gut und gerne für sich entscheiden können. Mit sage und schreibe 21:16 führte man bereits gegen die Gäste aus Sachsen, schaffte es aber einmal mehr nicht, den Vorsprung über die Ziellinie zu bringen. Ohne die Leistung der Sachsen dabei schmälern zu wollen, müssen die Eltmänner die Ursache für den Satzverlust jedoch eher bei sich selbst suchen. So verpassten es die Unterfranken in der Schlussphase gleich mehrmals, den Durchgang für sich zu entscheiden, ließen mehrere gute Chancen ungenutzt und mussten schließlich mitansehen, wie sich der Gegner nach gut einer halben Stunde über den unverhofften Satzgewinn freuen durfte.„Das darf uns so nicht passieren, und ich kann mir das auch nicht wirklich erklären. Wir sind eigentlich alle erfahren genug, um solche Vorsprünge für uns zu nutzen und den Satz zuzumachen. Dass uns das nun zum wiederholten Mal passiert, ist nicht nur unnötig, sondern kostet auch viel Kraft und Energie. Wenn man etwas Positives daraus ziehen möchte, dann, dass wir uns danach nicht aufgegeben und uns letztlich die drei Punkte gesichert haben“, so Kapitän Engel, der von einem mentalen Problem zwar nichts hören möchte, einen erneuten Besuch beim langjährigen Partner Portapatet aber nicht ausschließen will.„Ja, vielleicht sollte der ein oder andere (ich) da mal wieder hin, um an der ganzen Geschichte zu arbeiten. Mir würden auch noch ein paar Kollegen einfallen, die mich
begleiten könnten“, schmunzelt der sympathische und selbstkritische Seßlacher zum Abschluss des Interviews.
Kämpferische Leistung wird belohnt
Nach der herben Enttäuschung reagierte Trainer Rakic personell und brachte mit Kapitän Engel noch mehr Erfahrung aufs Spielfeld. Dieser Wechsel zahlte sich zunächst auch aus: Die Hausherren erspielten sich – wie schon im ersten Satz – einen deutlichen Vorsprung. Die rund 320 Zuschauer in der Georg-Schäfer-Halle mussten dann jedoch mitansehen, wie sich ihr Team erneut schwertat. Die Gäste aus Sachsen glichen beim Stand von 19:19 aus, woraufhin Rakic gezwungen war, eine Auszeit zu nehmen. In dieser schien der serbische Trainer dann die richtigen Worte gefunden zu haben, denn sein Team erkämpfte sich dank wuchtiger Angriffe von Alex Duncan- Thibault und von Melf Urban eine knappe Führung, ehe dessen Bruder Ben Urban den Satzgewinn mit einem spektakulären Block unter Dach und Fach brachte. „„Der Satzgewinn war in diesem Moment Balsam für unsere Seele, und ich weiß nicht, ob wir nochmal zurückgekommen wären, wenn wir unseren Vorsprung erneut verspielt hätten“, weiß Melf Urban um die Bedeutung dieses Erfolgs nur zu gut Bescheid. Besonders stolz ist der muskulöse Nordfriese dabei auf die Leistung seines „kleinen“ Bruders. „Es ist echt schön zu sehen, wie Ben sich entwickelt und welchen Einfluss er mittlerweile auf unser Spiel hat. Auch wenn das ein oder andere Zuspiel noch nicht sein Ziel findet, trägt er mit seinen krachenden Blocks und Angriffen wesentlich zum Erfolg des Teams bei und ich bin mir sicher, dass seine Eltern sehr stolz auf ihn sind.“, zeigt sich Urban stolz auf seinen jüngeren Bruder.
Traditioneller Einbruch nach der Pause
Kaum war die berühmt-berüchtigte Pause vorbei, dürften die Fans der Eltmanner schon wieder Böses geahnt haben, war ihr Team doch in den vergangenen Spielen immer wieder eingebrochen und hatte dabei sogar im letzten Heimspiel gegen den Aufsteiger aus Karlsruhe eine 2:0-Führung verspielt. Damit schien das sachkundige Publikum zunächst auch recht zu behalten, denn wie so oft verschliefen die Eltmanner den Start gewaltig. So konnte sich Leipzig direkt absetzen und den Vorsprung bis zum Stand von 18:14 deutlich ausbauen. Dieses Mal waren es jedoch die Gastgeber, die von einer Schwächephase des Gegners profitierten und sich dank einiger Fehler auf Seiten der Gäste Punkt für Punkt heranarbeiteten. Auch die taktischen Maßnahmen von Trainer Rakic, der in kurzer Folge zwei Auszeiten nahm und anschließend mit Stolle und Werner Block sowie Abwehr verstärkte, trugen entscheidend dazu bei, dass sich am Ende des Satzes ein echter Krimi entwickelte. Im letzten Akt des dritten Durchgangs war es dann der spätere MVP Alex Duncan-Thibault, der sein Team mit sehenswerten Angriffen im Spiel hielt und schließlich das letzte Wort hatte. Mit 27:25 sicherte man sich somit auch den dritten Abschnitt und bog mit einer 2:1-Satzführung auf die Zielgerade ein.
Eltmann belohnt sich mit drei Punkten und freut sich auf Gotha
Auf der Zielgeraden drückte Eltmann gleich nach Wiederanpfiff noch einmal aufs Gas und erspielte sich einen deutlichen Vorsprung. Zwar glichen die L.E. Volleys noch einmal aus, doch Eltmann präsentierte sich konstant und effizient, ließ keine Zweifel aufkommen und erhöhte zur Satzmitte nochmals das Tempo. Durch eine geschlossene Teamleistung und die richtige Einstellung hielt man Leipzig bis zum Schluss auf Abstand und freute sich nach 109 Minuten über die nächsten drei Punkte im Rennen um die Playoffs.
Nach dem kräftezehrenden Sieg wartet nun schon der nächste Brocken aus dem Osten auf die Mannschaft von Trainer Rakic: Am kommenden Samstag empfängt man den amtierenden Meister aus Gotha. Nach drei Siegen in Folge möchte das Team die Serie natürlich ausbauen und sich mit einem Erfolg in die spielfreie Woche verabschieden.
„Das ist ein richtungsweisendes Spiel für uns. Wir müssen weiter an unseren Schwächen arbeiten und uns auch mental auf die Herausforderung einstellen. Vielleicht meditieren wir am Freitag noch gemeinsam oder laden einen Sportpsychologen ein. Irgendwie müssen wir das auf jeden Fall aus unseren Köpfen bekommen. Ein Teamabend oder ein gemeinsamer Besuch in der Therme könnte uns ebenfalls weiterhelfen“, sucht Libero Werner nach Lösungsansätzen und hofft auf einen trainingsfreien Tag, um seinen geschundenen Knochen und Gelenken etwas Zeit für eine angemessene Regeneration zu bieten.