CERATONIA Volleys verlieren 2:3 gegen Aufsteiger Karlsruhe
Guter Start trotz personeller Probleme
Nur eine Woche nach der bitteren Auswärtsniederlage in Grafing starteten Eltmanns Volleyballer voller Selbstvertrauen in ihr zweites Heimspiel der Saison. Gegen die zweite Mannschaft aus Karlsruhe erwischte das Team einen guten Beginn und hielt die Gäste lange auf Distanz.
Der Ausfall von Diagonalangreifer Alex Duncan-Thibault, der aus beruflichen Gründen fehlte, machte sich zunächst kaum bemerkbar. Auch wenn es im ersten Satz gegen Ende noch einmal spannend wurde, behielt die Mannschaft von Trainer Vladimir Rakic die Nerven und entschied den Durchgang mit 25:23 für sich. Ein ähnliches Bild bot sich den rund 300 Zuschauern im zweiten Satz: Mit konzentrierter Leistung steuerten die Gastgeber einem weiteren Satzgewinn entgegen. Zwar musste Rakic beim Stand von 24:23 nochmals eingreifen und seine Spieler zusammenrufen, doch am Ende ging auch dieser Abschnitt mit 25:23 an Eltmann. „Mit den ersten beiden Sätzen bin ich zufrieden. Wir haben Karlsruhe zwar immer wieder herankommen lassen, aber die wichtigen Punkte für uns entschieden. Was dann nach der zehnminütigen Pause passiert ist, kann ich mir leider auch nicht erklären“, sagte Rakic nach dem Spiel.
Eltmann nach der Pause nicht wieder zu erkennen
Wie bereits von Trainer Rakic angedeutet, präsentierte sich sein Team nach der zehnminütigen Pause wie ausgewechselt. Während sich die Eltmanner immer mehr eigene Fehler leisteten und die nötige Durchschlagskraft vermissen ließen, kam Karlsruhe zunehmend besser ins Spiel und steigerte sich von Punkt zu Punkt. Die Gäste, die personell verändert aus der Kabine zurückkehrten, hatten nun fast immer eine Antwort auf die Bemühungen der Volleys und fanden die richtige Balance zwischen druckvollem Spiel und geringer Fehlerquote. Genau dies gelang Eltmann ab diesem Zeitpunkt nicht mehr. Eine ungewohnt schwache Annahme, zahlreiche Aufschlagfehler sowie Probleme im Angriff und Block machten es dem Gegner leicht. Trotz eines über weite Strecken ausgeglichenen Satzes fehlte am Ende die nötige Power, sodass die CERATONIA Volleys den ersten Satzverlust vor heimischem Publikum hinnehmen mussten – mit 20:25.Im vierten Durchgang setzte sich das fort, was sich gegen Ende des dritten Abschnitts bereits angedeutet hatte: ein kompletter Einbruch der CERATONIA Volleys. Wie deutlich dieser war, zeigten die Zwischenstände, bei denen Rakic seine Auszeiten nehmen musste – 1:6 und 3:12 hieß es zwischenzeitlich. Spätestens jetzt war allen Beteiligten klar, dass es eines kleinen Wunders bedurft hätte, um Karlsruhe noch einmal Paroli zu bieten. Doch darauf wartete man in Eltmann vergeblich. Nach nur 22 Minuten sicherten sich die Gäste mit einem klaren 25:14 den Satzausgleich – und sorgten bei Spielern, Verantwortlichen und Zuschauern gleichermaßen für hängende Köpfe.
Die Frage nach den Gründen
Im entscheidenden Tiebreak hofften die zahlreichen Zuschauer noch einmal auf eine Reaktion der CERATONIA Volleys – doch diese sollte ausbleiben. Zwar hielt Eltmann zu Beginn noch Schritt, doch mit zunehmender Dauer setzte sich Karlsruhe Punkt für Punkt ab. Die Gäste agierten konzentriert, während Eltmann erneut mit Eigenfehlern und Unsicherheiten haderte. Bis zum Seitenwechsel war die Partie dann praktisch auch schon entschieden und mit 6:15 ging auch der fünfte Satz verloren. Nach der bitteren und vermeidbaren 2:3-Niederlage bleibt nun die Frage nach den Gründen für den plötzlichen Einbruch. War es ein mentales Problem, fehlende körperliche Frische oder der Kopf, der nach den beiden gewonnenen Sätzen abschaltete? Spielten die zahlreichen Eigenfehler, das ungewohnte Nachlassen in Annahme und Angriff oder die fehlende Durchschlagskraft ohne den wichtigen Diagonalangreifer Duncan-Thibault die entscheidende Rolle oder braucht das neu zusammengestellte Team einfach noch Zeit um sich besser einzuspielen und gewisse Routinen zu etablieren? Wahrscheinlich war es am Ende ein Zusammenspiel vieler Faktoren – und genau das machte die Niederlage für Trainer, Spieler und Fans so schwer erklärbar. „„Ich weiß gar nicht, wo ich anfangen soll und kann mich für die letzten beiden Sätze eigentlich nur bei unseren Fans und Zuschauern entschuldigen. Das ist absolut nicht unser Anspruch. Wir müssen jetzt im Training Gas geben, damit uns so etwas nicht noch einmal passiert. Die Saison ist zwar noch jung, aber heute hat jeder gesehen, dass wir gegen keinen Gegner eine Chance haben, wenn wir nicht 100 Prozent geben und auch nur ein wenig nachlassen. Während man nach Grafing noch von einer unglücklichen Niederlage sprechen konnte und gewisse Ausreden hatte, ist die Pleite gegen Karlsruhe nun ein ernstzunehmendes Warnsignal. Das sollten wir alle wahrnehmen, wenn wir am kommenden Wochenende etwas Zählbares vom Bodensee mit nach Eltmann nehmen wollen“, so der Kapitän.
Richtungsweisender Doppelspieltag am Bodensee
Am kommenden Wochenende haben die CERATONIA Volleys dann gleich zweimal die Möglichkeit auf Wiedergutmachung. Beim traditionellen Doppelspieltag am Bodensee trifft man am Samstag auf die Mannschaft vom TSV Mimmenhausen, woraufhin dann am Sonntag die Volley YoungStars Friedrichshafen auf die Eltmanner warten. Spätestens nach dem Wochenende sollte dann zu erkennen sein, in welche Richtung es diese Saison bei den CERATONIA Volleys Eltmann geht. Während man sich mit zwei Siegen wieder in die Spitzengruppe der Liga vorkämpfen könnte, würden zwei Niederlagen den Druck auf das talentierte Team deutlich erhöhen. „Wir haben die Qualität und müssen diese nun endlich auch auf das Spielfeld bringen. Wenn uns das gelingt, bin ich guter Dinge und habe ein gutes Gefühl für die beiden Spiele.“, so Manager Reschke.







